Heimatkreis Rummelsburg in Pommern



Gut Besswitz und die Familie von Zitzewitz[1]


Schloß Beßwitz um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Besitzer[2]:

 

 

 

vor 1480

Klaus Zitzewitz

 

Klaus Zitzewitz

 

Tonnies und Jürgen, Söhne des Klaus. Beide starben durch Mörderhand. 1523 wird Jürgen in der Musterrolle erwähnt als Jürgen „Czitzeuisse“.

 

Klaus zu Jannewitz, Onkel des Jürgen

 

Martin, ältester Sohn des Klaus zu Jannewitz

 

Paul, 2. Sohn des Klaus zu Jannewitz. Er musste wegen verschiedener Vergehen, darunter auch Straßenraub, lange Zeit auf Belehnung warten

 

a)      Witwe des ältesten Sohnes Michael: erhielt den Rittersitz und 14 Bauern

b)      Georg erhielt 6 Bauern

c)      Joachim erhielt Seehof und 3 Bauern

1655

aa)   Martin, Sohn des Martin: besaß 1 Hof auf 4 Hakenhufen, 3 Bauern und 4 Kossäten

ab) Witwe des 2 Sohnes Jürgen: besaß 1 Hof auf 3 Hakenhufen, 4 Bauern und 2 Kossäten.

 

Der Anteil von Martin (aa) ging auf seinen Sohn Michael über. 
Der Anteil  von Jürgen (ab) ging auf seinen Sohn Lorenz über.

 

Klaus Georg, der einzige Sohn des Lorenz vereinigte ganz Besswitz wieder.

 

Kaspar Otto, Sohn des Klaus Georg. Letzter der Beßwitzer Linie.

 

Georg Kasimir v. Zitzewitz, Lehnsnachfolger des Kaspar Otto. Er verkaufte Beßwitz.

1738

Adam Joachim von Podewils erwarb das Gut Besswitz.

 

Friedrich Werner v. Podewils, Neffe des Adam Joachim.

1769

Kaspar Friedrich v. Zitzewitz löste das Gut ein.

 

Die beiden Söhne des Martin Friedrich auf Zitzewitz auf Techlipp erbten das Gut von Kaspar Friedrich.

Franz Martin v. Zitzewitz erhielt Beßwitz. Er besaß es noch im Jahre 1808

1842

Franz, jüngster Sohn des Martin Franz v. Zitzewitz erhielt laut Erbvertrag Beßwitz mit den zugehörigen Vorwerken. Unter ihm wurde Beßwitz allodifiziert[3].

1884

Ernst von Zitzewitz (1835-1899), Sohn des Franz, erhielt am 16. Juli das Gut von seinem Vater. Auf Wunsch der Gemahlin desselben wurde in Beßwitz eine Kirche erbaut und 1891 eingeweiht.

1899

Ernst v. Zitzewitz (1867-1940), der 4. Sohn des Ernst erhielt laut Erbvertrag das Gut mit beiden Vorwerken.

1940

Albrecht Frhr. von Knigge, Ehemann der ältesten Tochter Helene v. Zitzewitz verh. von Knigge.

 

 

(Vor-) letzter Besitzer von Besswitz war Major a.D. Ernst (gen. ’Ente’) v. Zitzewitz (1867-1940) ∞ 1898 mit Frida von Schönstedt (1877-1938), gefolgt von seinem Schwiegersohn Albrecht Frhr. Knigge aus Pattensen bei Hannover. Ente hatte 3 Töchter und vererbte den Besitz an seinen Schwiegersohn Albo Knigge, dem Mann seiner ältesten Tochter Helene, was der Familienverband ihm übelnahm, da sein Vater wohl verfügt hatte, dass bei Ausbleiben eines männlichen Erbens der Besitz an die Familie fällt. 1930 soll er aus diesem ausgeschlossen worden sein, nachdem er vor dem Reichsgericht die Vererbung an seine Töchter durchgesetzt hatte!

 

 

Herrenhaus Beßwitz

oben – Vorderansicht, unten – Rückfront

Foto erhalten von Andreas v. Zitzewitz

 

 


Heute steht das Haus (noch) leer! Erst kürzlich (2015) wurde es von einer reichen Polin aus Schlawe für einen sechsstelligen EURO-Betrag ersteigert. Über die zukünftige Verwendung ist nichts bekannt, jedoch will man es als 'Herrenhaus' wieder herrichten.

 

 

Besswitz – Aufgang
Foto: Hajo Boldt 2016

 

 

 

Größe lt. Güteradressbuch 1938/39 (inkl. Seehof, Johannishof u. Besswitzer Hütte) = 3328 ha, davon 2278 Wald, 809 ha Ackerland und Weiden, 70 ha Wasser, Rest Unland (Hofraum, Wege)

 

 

Skizze des Besswitzer Grundbesitzes der Familie v. Zitzewitz vor 1945.
Gezeichnet von Heinrich, Sohn des Georg v. Zitzewitz
 Erhalten von Andreas v. Zitzewitz

 

Die Kirche wurde 1891 erbaut, finanziert aus dem Vermögen der Nelly Simon von Salmuth, Frau des Oberst Ernst von Zitzewitz. Die Pfarre selbst wurde von der Gemeinde Wussow abgezweigt. Der kniende Engel, der jetzt im Vorraum als Weihwasserschale dient, war früher das Taufbecken und wurde von dem Schwiegervater des Franz v. Zitzewitz-Püstow, Wilhelm von Krause gestiftet, was auch auf der Rückseite des Sockels vermerkt ist.

Die bunten Fenster zeigen im unteren Teil immer links das Zitzewitz’sche Wappen (Doppeladler) und rechts daneben die Wappen der verschiedenen Ehefrauen der Majoratsherren: von Krause, von Krockow, von Schönstedt und von Salmuth.

Die Kirchenglocke im Turm hat folgende Inschrift:

Vorderseite: 1914-1918; Gott zur Ehr, uns zur Wehr - Der Kirche in Beßwitz gewidmet von ihrem Patron Ernst von Zitzewitz zum 16. August 1921

Rückseite: Helene[4] von Zitzewitz - Gegossen von D. Voß Stettin No. 3425

Hinter der Kirche befinden sich die Gräber von – siehe unten.

 

Familiengeschichte v. Zitzewitz-Besswitz:

 

Der Begründer des dritten Beßwitzer Zweiges, Oberst Ernst v. Zitzewitz (1.XV.457)

 


Oberst Ernst v. Zitzewitz-Besswitz (1836-1899)

 

Nelly v, Zitzewitz geb. v. Salmuth (1838-1924)
Stifterin der Beßwitzer Kirche



hatte mit seiner Frau Helene gen. Nelly Simon v. Salmuth insgesamt 9 Söhne:

1.

Franz v. Zitzewitz[5], Major, Herr a. Püstow, Plötzig, Vonzog u. Techlipp (1860-1938)


         Franz von Zitzewitz

Franz von Zitzewitz war in erster Ehe mit Margarete von Krause (1868-1896) verheiratet. Nach deren Tod heiratete er Ada von Tiedemann.

2.

Wilhelm v. Zitzewitz, Leutnant d. kaiserlichen Schutztruppen in Ostafrika (1862-1891)

       Wilhelm von Zitzewitz

3.

Georg v. Zitzewitz, Korvettenkapitän (1866-1946)

 



4.

Ernst v. Zitzewitz, Major, Herr auf Besswitz, Seehof, Johannishof, Brotzen (1867-1940)

 


       Ernst von Zitzewitz

Foto: Alice O´Swald-Ruperti

Ernst von Zitzewitz hatte drei Töchter: Helene (verh. mit Albrecht von Knigge), Carola (verh. mit Achim von Arnim) und Elise (verh. mit Graf Otto von Pfeil und Klein Ellguth)

 

5.

Joachim v. Zitzewitz, Oberst i. G., Herr auf Vangerin und Börnen (1869-1929), sein Sohn Karl-Joachim (1.XVII.574) begründete den Neuenheerser Zweig


         Joachim von Zitzewitz


6.

Paul v. Zitzewitz (1871-1879) und 7. Curt v. Zitzewitz (1874-1879) – starben als Kinder

8.

Carl-Eugen v. Zitzewitz, Rittmeister (1879-1941)

9.

Benno v. Zitzewitz, Leutnant (1882-1904)

 

         Benno von Zitzewitz

 

Heutige männliche Nachkommen der Besswitzer Linie sind von Sohn Nr. 3 (Georg) bzw. dessen Sohn Heinrich (1.XVII.573) bekannt:

Peter (1.XVIII.634) * 1934 und Jürgen (1.XVIII.635) * 1938 sowie von Sohn Nr. 5 (Joachim – Begründer des Neuenheerser Zweiges): Ralph (1.XVIII.636) * 1947 sowie seine Söhne Frank (1.XIX.692) * 1987 und Maik (1.XIX.693) * 1989.

 


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Erstellt von Jürgen Lux - Letzte Aktualisierung: 14.11.2016

 



[1] Diese Seite wurde erstellt mit Unterstützung von Andreas von Zitzewitz-Turzig. Er stellte Informationsmaterial und auch die Fotos zur Verfügung

[2] Emil Gohrbandt: Ortsgeschichte, Beßwitz, in: Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch. Herausgegeben vom Kreisausschuß des Kreises Rummelsburg im Jahre 1938.Neu Herausgegeben vom Heimatkreisausschuß Rummelsburg 1979, S. 140

[3] Von Allodifizierung oder Allodifikation spricht man wenn ein Lehen in ein Allod, d.h. freies Eigentum, Ende des 19. Jahrhunderts Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in Deutschland alle verbliebenen Lehen allodifiziert und damit zu Grundeigentum im heutigen Sinne umgewandelt wird.

[4] gemeint ist wohl die älteste Tochter Helene * 7.5.1899 ∞ Albrecht Frhr. Knigge

[5] Aufsatz erhalten von Jürgen v. Zitzewitz