Das
Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Söhne der Gemeinde hat die Zeit
nach dem Zweiten Weltkrieg leidlich überstanden. Bis 1998 befand sich der
Gedenkstein noch an seinem ursprünglichen Platze. Allerdings lag er neben
seinem Sockel. Heute gehört der alte Standort zu einem Bauernhof. Um dem
Kriegerdenkmal einen geeigneten Platz zu schaffen, verhandelte
Kreistagsmitglied Helmut Hasse am 12. Juni 1998 mit dem aufgeschlossenen Saabener Ortsbürgermeister. Schon am nächsten Tage war der
Gedenkstein wunschgemäß zum deutschen Friedhof, südlich des Ortes, gebracht
worden. Dort hat er einen neuen Sockel bekommen und ist wieder aufgestellt
worden Am 22. August 1998 fand eine kleine Feier anlässlich der Wiedererrichtung
statt[1].
Hans-Ulrich
Kuchenbäcker am Denkmal für Max Schmeling
und am Kriegerdenkmal für die Gefallenen
des 1. Weltkriegs
Foto: Christa Jarm
Inschrift des Kriegerdenkmals[2]
Für König und Vaterland
starben den Heldentod
aus Grünwalde Ponickel
Saaben
Gefr. Paul Totzke |
22.11.1914 |
Res. Willy
Schulz |
9 .12.1914 |
Res. Paul Schmidtke |
21. 5.1916 |
Msk. Otto Schramm |
11. 9. |
Msk. Rich. Lindstädt |
10. 5.1915 |
Msk. Emil Hardtke |
4. 7.1916 |
Res. Gust Totzke |
14. 7. |
Msk. Aug. Ziemke |
29. 7. |
Flieg.
Paul Schramm |
11. 9. |
Msk. Paul Splett |
21. 9. |
Gefr. Erich Totzke |
14. 7.1917 |
Msk. Willy Fach |
5. 6. |
Uffz. Herm. Baumann |
8. 9. |
Ldst. Franz Brunke |
21. 9. |
Gefr. Emil Baumann |
10. 4.1918 |
Kan. Paul Greiffendorf |
9. 6.191 |
Kan.
Walter Kösterke |
29. 1.1919 |
Hus.
Gustav Bayer |
26. 4. |
Wehrm. Friedr.
Schröder |
9.12.1914 |
Gefr. Friedr.
Nimmo |
20. 5.1915 |
Res. Wilh. Rattunde |
23. 9. |
Kriegsfr. Alfr. Kruggel |
1.
4.1915 |
Sergt. Rich. Persicke |
13.11.1918 |
Am 2. Februar 2005 schloß Max
Schmeling, der allseits hochverehrte Boxweltmeister aller Klassen, im
hundertsten Lebensjahr stehend, in seinem Wohnort Hollenstedt
im Landkreis Harburg seine Augen für immer. Die Rummelsburger berührte dies in
besonderem Maße, war er doch von 1937 bis 1945 durch Kauf des zur Gemeinde
Grünwalde-Saaben gehörenden Rittergutes Ponickel einer ihrer Kreiseingesessenen[3].
Landsmann Helmut Hasse, Obmann für die Heimatgemeinde Grünwalde-Saaben, hatte es sich stets besonders angelegen sein
lassen, die Verbindung mit Max Schmeling aufrecht zu erhalten. Er kannte ihn
noch aus eigenem Erleben in der Heimat. So kam von Helmut Hasse die Initiative,
unserem berühmten einstigen Einwohner einen Gedenkstein zu setzen. Im
Zusammenwirken mit dem Heimatkreis Rummelsburg wurde am schon weitgehend der
Vergänglichkeit anheimgefallenen Saabener Friedhof
ein geeigneter Platz gefunden, und zwar unweit des dort stehenden Denkmals für
die Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus Grünwalde, Saaben
und Ponickel. Dass bei der geplanten Maßnahme auch
der Verstorbenen der Heimatgemeinde gedacht wird, ist von vorneherein eine
Selbstverständlichkeit gewesen.
Der Vorsitzende des Rummelsburger Bundes der Bevölkerung deutscher Abstammung
Alfons Rekowski, klärte das formell Notwendige am Orte. Helmut Hasse setzte
sich bei der Max-Schmeling-Stiftung in Hamburg für die Finanzierung des
Vorhabens ein, die diese ohne Zögern großzügig übernahm. Steinmetz Marian Roszczak in Rummelsburg erhielt den Auftrag zur Bearbeitung
des ausgewählten Steines.
Inschrift des Gedenksteins
für Max Schmeling[4]:
Zum Gedenken
an den Boxweltmeister aller Klassen
Max Schmeling
1905 – 2005
in Ponickel 1937 – 1945
und die Toten
der Gemeinde Grünwalde-Saaben
Am 3. Mai hatte die Einweihungsfeier bei Beteiligung von
etwa 180 Menschen einen würdigen Rahmen. Einzeln angereist waren der
Heimatkreistagsvorsitzende Georg-Jescow v. Puttkamer,
der Heimatkreisausschußvorsitzende Nikolaus v.
Puttkamer, Helmut Hasse und Saabener Landsleute.
Weitere Teilnehmer kamen mit Omnibussen jeweils aus der Bundesrepublik
Deutschland und seitens der deutschen Volksgruppen aus Rummelsburg und Stolp. Auch Rummelsburgs Bürgermeister Roman Ramion und Ratsvorsitzender Ryszard Mieczkowski
waren der Einladung gefolgt.
Unter der Schirmherrschaft des Rummelsburger Bundes kam es in feierlicher Weise
zur Weihe des Gedenksteins. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Alfons
Rekowski wurden Kränze der Max-Schmeling-Stiftung, der Heimatgemeinde
Grünwalde-Saaben und des Heimatkreises Rummelsburg
niedergelegt. Pfarrer Janusz Berezowski aus Waldow nahm die Weihe vor. Es folgten Gedenkworte des
Gemeindeobmanns Helmut Hasse und des Ehrenvorsitzenden des Heimatkreises
Rummelsburg Hans-Ulrich Kuchenbäcker. Auch der Bürgermeister von Rummelsburg (Miastiko) Roman Ramion ergriff
das Wort. Während Hasse näher auf Schmeling und Ponickel
sowie die Toten der Heimatgemeinde einging, stellte Kuchenbäcker das
partnerschaftliche Zusammenwirken zwischen dem Heimatkreis und den heute in
unserer Heimat lebenden Menschen heraus. Bürgermeister Ramion
griff diesen Gedanken auf und betonte in Übereinstimmung mit seinem Vorredner
den Wert der Beziehungen von Mensch zu Mensch über Grenzen hinaus, die
vermögen, was die sog. Große Politik einfach nicht kann. Nach einem Schlußwort von Alfons Rekowski sangen die sichtlich
ergriffenen Anwesenden nach alter pommerscher Sitte den Choral „Nun danket alle
Gott“. Eine gemeinsame Kaffeetafel an Ort und Stelle, von Wald umgeben, beschloß diese denkwürdige Veranstaltung. Die polnische
Zeitung „Głos Pomorza“
berichtete tags darauf über das Ereignis und brachte einige Tage später eine
ganzseitige Reportage zum Thema Max Schmeling.
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Erstellt von Jürgen Lux - Letzte
Aktualisierung: 06.06.2016
[1] Helmut Hasse, berichtet darüber in der Vereinszeitschrift des Heimatkreises Rummelsburg e.V. „Rummelsburger Land“ 4. Vj. 1998.
[2] siehe „Rummelsburger Land“, 3. Vj. 1998 und 4. Vj. 1998
[3] siehe Hans-Ulrich Kuchenbäcker in: „Rummelsburger Land“, 3. Vj. 2006 auf S. 6
[4] siehe „Rummelsburger Land, 3. Vj, 2006