Den Dorfplan stellte Egon Lublow
zur Verfügung. Stand: 1945. Gezeichnet 1994.
Eine Vergrößerung erhält man, wenn man auf den Plan klickt.
Ortsgeschichte Gumenz mit Statistik (Egon Lublow, 1999):
Gumenz, zugehörig die Vorwerke: Karlshof, Marienhütte, Wilhelmshof, Friedrichshof.
Gumenz als Anwesen erstmals 1229 erwähnt,
aber nicht belegbar. 1523 Gumenz im Besitz der Bonin´s, urkundlich nachweisbar. Wechselnde Besitzer des
Gutes. Um 1800 bis 15 Bauernhöfe, einige Halbbauern. 1862 Gutsbesitzer
Administrator Karl Otto Becker. Ab 23.2.1912 dessen Sohn Robert Becker. 1920-22
Neubau Stall und Speichergebäude. Am 17.3.1927 geht das Gut an die
Siedlungsgesellschaft Rummelsburg.
1928/29: Der ehemalige Gutsbesitz wird aufgeteilt, der Waldbesitz wird
größtenteils Staatsforst. Ca. 800 ha werden an 45 Anteilseigner übergeben, es
entstehen 26 neue Siedlungsanwesen.
Neue Siedlung |
Restgut |
Viktor Neumann |
ca. 280 ha |
Neue Siedlung |
8 Siedlungen |
über 20 ha |
ca. 250 ha |
Neue Siedlung |
11 Siedlungen |
15-20 ha |
ca. 180 ha |
Neue Siedlung |
2 Siedlungen |
10-15 ha |
ca. 25 ha |
Neue Siedlung |
4 Siedlungen |
5-10 ha |
ca. 25 ha |
|
19 Sonstige |
1-5 ha |
ca. 40 ha |
26 neue
Siedlungen. Siedlerfläche: ca. 850 ha. Versiedelte
Fläche: ca. 800 ha. Auf 45 Anteilseigner.
Pfarramt für Gumenz:
Bis 1900
zur Pfarrei Zettin.
Ab 1900 zur Pfarrer Treblin.
Kapelle in Gumenz:
Auf Anregung
der Siedlungegesellschaft Rummelsburg.
Grundsteinlegung: 4.10.1928, Pfarrer Runkel, Treblin.
Kapellenweihe:
9.6.1929, Generalsuperintendent Kalmus, Stettin
Letzte
Amtshandlung: 4.3.1945, Konfirmation, Pfarrer Lechner, Wobeser
Kapelle
geostet, Spitzdach mit Glockenturm und Glocke. Eingang Westseite. 170
Sitzplätze, Empore und Sakristei.
Separater Leichenraum. Eingang Nordseite. Ein Kriegerdenkmal war in Gumenz
nicht vorhanden.
Friedhof in Gumenz:
Größe:
etwa 180 x 75 m, geteilt in 4 Felder, durch Wege getrennt. Friedfhof-Einfriedungsmauern
aus Feldsteinen.
Feld 1 auf der Anhöhe über dem Biesternitzbogen. Bestattungen
sollen hier bereits seit der Kolonisationszeit nach 1250 stattgefunden haben. Darauf
wiesen Steine und Einfassungen hin, die man vor 1945 noch erkennen konnte. Hier
stehen jetzt Eichen mit einem Umfang von ca. 1,50 m. Gumenz
gehörte damals zur Pfarrei Zettin. Möglicherweise
wurden hier Angehörige der Gutsbesitzerfamilie bestattet.Auf
Feld 2 und 3 sollen bis 1900 Bestattungen stattgefunden haben[1].
Feld 4 1928 wurde nach der Versiedlung angelegt.
Bestattungen bis 1948., vier Grabreihen, Kinder im oberen Feld, aber auch
Bestattungen auf Feld 2-3 in Familiengrabstätten.
Am 9.6.1999 wurde im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes auf dem Gumenzer Friedhof ein Gedenkstein eingeweiht. Die Inschrift
lautet: Zum Gedenken an die Gumenz Toten die hier
ihre letzte Ruhe fanden (mit polnischer Übersetzung).
Schule in Gumenz
(auch für Vorwerke Gumenz und Gemeinde Missow):
Schule
schon um 1780 vorhanden. 1813 1 Lehrer und 26 Schüler. Neues Schulgebäude: 2 ½ Klassenzimmer,
2 Wohnungen.
1937 zweiklassige Schule: 3 Lehrer und 116 Schüler.
Verkehrswege um Gumenz und Missow:
Ab 1883 Bahnstrecke
Zollbrück – Gumenz – Sellin
– Bütow. Bahnstation Gumenz.
Zuletzt täglich je Richtung 3 x Personen-Güterverkehr, 1 x Güterzugverkehr.
2 Bahnhofsgebäude mit Betriebsräumen und 3 Wohnungseinheiten u. Nebengebäuden.
Zusätzlich
Verladegleis ca. 350 m mit Rampe. Ca. 150 x 350 m Holzumschlagsplatz.
1845-1849 Reichsstraße: Stolp – Zuckers – Rummelsburg
1872-1875 Landstraße: Schlawe – Bartin – Gumenz – Missow – Zuckers – Bütow
1884-1885 Dorfstraße Gumenz:
Gut – Bahnhof
Straße-Damm: Missow – Wobeser
Einwohner Gumenz:
um 1800: ca. 170
1843 313
1885 538
1925 385
16.3.1933: 548
17.5.1939: 487
Gumenz hatte 3 Kolonialwarengeschäfte und 1 Gasthaus.
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Erstellt von Jürgen Lux - Letzte Aktualisierung: 05.12.2015
[1] Die Angaben stammen von Egon Lublow. Telefonat vom 5.12.2015. Ein urkundlicher Nachweis fehlt, es handelt sich um eine mündliche Überlieferung.