Allgemeines:
Lindenbusch war die östlichste Landgemeinde des Kreises
Rummelsburg Der Poleschnitzbach bildete seine östliche Gemeinde- und
Kreisgrenze. Dieser mündet 200 m südöstlich des ehemaligen Gutshauses in die Camenz, die nach Norden zu von nun an die Gemeinde- und
Kreisgrenze zum Kreis Bütow bildete. Von Lubben aus
gelangt man, am Lubbener Friedhof vorbei auf einem
Waldweg nach Lindenbusch. Das Fahrzeug sollte allerdings geländegängig sein.
Heute wird das Dorfgelände von einem einzigen
Landwirt bewirtschaftet, der in der ehemaligen, ausgebauten
Schule wohnt. Er züchtet Rinder, die hier weiden. Auf dem ehemaligen Friedhof befindet sich eine Gedenkstätte und ein kleines Lapidarium.
Auf dem nahe der Camenz gelegenen Gutsgelände, als
ganz im Osten der Gemeinde (letzter Besitzer: Grützmacher) befand sich eine Schmiede. Um das Gut herum
befanden sich vier Arbeiterwohnungen (jeweils 3-Familienhäuser). An der Dorfstrasse hatten mehrere Familien Häuser gebaut: Klohn, Brüssow, Perlick, dahinter lag
die Schule. Dann Schmidt. Es folgte das Feuerwehrhaus, dann Kaufmann Mattick, dahinter Thurow und danach das Gemeindehaus. Im
Westen des Dorfes am Weg zum Friedhof wohnten die Familien Bewerasdorf,
Gaul und Brüssow. Ca. 1,2 km nördlich des Dorfes lag
die Poltermühle direkt am Fluss Kamenz. 2,7 km südlich vom Dorf Lindenbusch lag
die kleine Siedlung Charlottenthal. Nach 1871 wurde
das Vorwerk Neufeld im Süden als selbständiger Gutsbezirk abgezweigt, 1928
entstand die Landgemeinde Neufeld.
Dorfplan Lindenbusch
Ausschnitt aus dem Meßtischblatt
1:25.000 Nr. 1869
© Bundesamt
für Kartographie und Geodäsie
Beim Anklicken erscheint ein Plan mit den
früheren Einwohnerfamilien
gezeichnet von Manfred Thurow
Wohnplätze: Dorf Lindenbusch, Charlottenthal, Poltermühle
Lage: Auf der topographischen Karte 1:25.000 Blatt Nr. 1869
Einwohner 1939: Zahl der Haushaltungen: 36
Gesamtbevölkerung: 222
poln. Ortsname: Przyborze
Fotos aus Lindenbusch (historische
Ansichtskarten):
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Historische Ansichtskarte von
Lindenbusch |
Weitere historische Fotos aus dem alten
Lindenbusch können abgerufen werden.
Aktuelle Fotos aus Lindenbusch auf einer separaten Seite können hier aufgerufen werden.
Manfred Thurow berichtet aktuell über seine Reise im August 2020 nach Lindenbusch.
Den detaillierten
Dorfplan von Lindenbusch mit den Einwohnern
(Stand: vor 1945) hat Manfred Thurow gezeichnet.
Historische Verwaltungseinteilung:
Kreis: Rummelsburg
Regierungsbezirk: Köslin
Amtsbezirk: Lubben
Standesamt: Lubben
Kirchspiel: Alt Kolziglow
Schule: Lindenbusch (siehe Bild unten)
Amtsgericht;: Bütow
Geschichtliches:
Das Dorf wurde erst um 1600 von Jakob v. Puttkamer auf Reddies
als eine der letzten Siedlungen in der Heide gegründet. Im Jahre 1843 kam das
Gut aus den Händen der Familie von Puttkamer in anderen Privatbesitz. (Jaffke, Holz 1860, Schröder 1892, dann Melchert. Es wurden
Rentengüter gebildet. Das Restgut erwarb August
Grützmacher, der es bis 1945 besaß. Zu Kampfhandlungen ist es im Zweiten
Weltkrieg nicht gekommen. Das Dorf wurde
in den Nachkriegsjahren mit Ausnahme des Schulgebäudes vollständig abgebrochen.
Landgemeinde Lindenbusch
Ausschnitt aus dem Meßtischblatt 1:25.000 Nr. 1869
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Gedenksteineinweihung vom 1999:
Die feierliche Einweihung des Gedenksteins fand am 26. Juni 1999 auf dem
alten deutschen Friedhof in Lindenbusch statt. Er ist seither Teil der damals
geschaffenen Gedenkanlage und wurde an der Stelle der nicht mehr vorhandenen
Friedhofskapelle aufgestellt. Neben dem Gedenkstein wurden zwei noch gefundene
Grabsteinfragmente platziert, so dass es sich um ein kleines Lapidarium
handelt. Ein schmiedeeisernes Kreuz aus Metall (Fundstück vom Friedhof) rundet
die Gedenkstätte ab. Bei der Einweihung waren ca. 60 Personen, Deutsche und
Polen anwesend. Über die damalige Feier berichten Alfried Gaul in der Pommerschen Zeitung und
Hans-Ulrich Kuchenbäcker in „Rummelsburger Land“, 3. Vj, 1999.
Die auf dem Friedhof bestatteten Einwohner hat M. Thurow rekonstruert:
Kirchenbücher und Standesamtsunterlagen:
Kirchenbücher: siehe Alt Kolziglow
Personenstandsregister: siehe Lubben
Das Einwohnerverzeichnis konnte zum großen Teil rekonstruiert werden (Manfred
.Thurow):167 EW
Literatur:
Alfred Gaul: Das war mein Leben (1998) Dazu ein Bericht in „Rummelsburger
Land, 3. Vierteljahr 1999.
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Erstellt von Jürgen Lux - Letzte Aktualisierung: 30.12.2020