Rummelsburg in alten
Ansichten - Historische Ansichtskartenmotive.
Rummelsburg in aktuellen Ansichten (nach 1945)
Rummelsburger Bürgermeister[1] 1721-1945 (PDF-Datei)
Rummelsburger Pastoren
Original Poststempel
Sammlung
H.-J. Knaack
Allgemeines:
Rummelsburg
i. Pommern war seit 1721 eine Garnisonstadt und entwickelte sich Mitte des 18.
Jahrhunderts zu einer Tuchmacherstadt. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges
produzierten hier vier Tuchfabriken. Seit 1878 ist Rummelsburg (bis heute) an
das Eisenbahnnetz angeschlossen. Zwischen 1816 und 1945 war die Stadt Sitz des
Landkreises Rummelsburg. Nach 1945 bleib sie das bis zur Verwaltungsreform
1999. Seither gehört die Stadt- und Landgemeinde Rummelsburg/ Miastko zum Kreis Bütow. Nach der Vertreibung der deutschen
Bevölkerung kam es zu einer Patenschaft mit der Stadt Fallingbostel in
Niedersachsen. Die Rummelsburger wurden dort einfühlsam aufgenommen und konnten
ihre Kultur und die pommerschen Traditionen weiterhin pflegen – bis zum
heutigen Tage. Frühzeitig nahmen die Rummelsburger Kontakt zu den heute in
ihrer Heimat lebenden Polen auf und so entwickelte sich eine partnerschaftliche
Beziehung zwischen der Stadt Bad Fallingbostel und der heute polnischen Stadt
Rummelsburg, die sich jetzt Miastko nennt, unter
ausdrücklicher Einbeziehung der heimatvertriebenen Deutschen. Diese hatten die
Partnerschaft in jeder Beziehung unterstützt.
Wohnplätze: Bergschloßbrauerei – Biallen – Bütschen – Dickebach – Ernsthof – Geißmühle = Geisenheim – Götzenberg – Hälfte – Handberg – Hanswalde – Hopfenbruch – Horstfelde – Jakobstal – Karlstal – Karlswerk – Klarashöhe – Knüppelbruch – Lepzin – Loddermühle – Löpershof = Todtschlag – Probsthof – Rummelsburg Gewerkspinnerei – Rummelsburg Schützenhaus – Rummelsburg Stadtziegelei – Rummelsburg Chausseehaus – Rummelsburg Forsthaus – Rummelsburg Ziegelei – Sedan – Siedlung am Loddermoor – Stüdnitzsche Walkmühle – Vangerinenhof – Wildberg.
Lage: Auf der topographischen Karte 1:25.000 Blatt Nr. 1967 und 2067
Einwohner 1939: Zahl der Haushaltungen: 2322
Gesamtbevölkerung: 8516
poln. Ortsname: Miastko
Verwaltungseinteilung:
Kreis: Rummelsburg
Regierungsbezirk: Köslin
Amtsbezirk: Rummelsburg
Standesamt: Rummelsburg
Kirchspiel: Rummelsburg
Geschichtliches:
Rummelsburg wird 1478 und 1496 als Dorf im Lehnsbesitz der v. Massows erwähnt. Im Jahre 1506 erhielt Ewald v. Massow zu Woblanse, Hausmarschall
und Rat Bogislaws X. , von
diesem unter anderem „ein Viertel an dem Stedeken Rummelsborch“ zu Lehen. Nach der Visitation 1590 musste der
damalige Pfarrer wegen „allerlei Gottlosigkeit“ den Ort verlassen. Das
Kirchenpatronat teilten sich zu dieser Zeit 13 Angehörige der Familie von Massow. Die Kirche war baufällig und sollte neu gebaut
werden. An der Spitze der Gemeinde stellten die v. Massows
einen Richtvogt. Ende des 16. Jahrhunderts erscheint ein von ihnen ernannter
Ratsherr. Als die Bürger den v. Massows gegenüber ihre Stadtrechte behaupten wollten, kam es 1616 – 1618 zum
Aufruhr. Zwar erkannte das Stettiner Hofgericht der Bürgerschaft 1617 das
Stadtrecht zu, doch wurde es ihr von den Stadtherren weiterhin vorenthalten.
1627 rückten kaiserliche Truppen in Pommern ein, besetzten auch Rummelsburg und
zehrten alsbald Stadt und Umland aus. Bei ihrem Abzug im Jahre 1628 ließen sie
die Stadt in Flammen aufgehen, wobei auch die Kirche niederbrannte. Bis 1637
unter schwedischer, anschließend unter brandenburgischer Verwaltung. Im zweiten
Schwedisch-Polnischen Krieg brandschatzten die Polen die Stadt. Die nach dem
Brand von 1628 notdürftig errichtete Kirche nahm dabei neuen Schaden und mußte 1670 wegen ihres baufälligen Zustandes abgebrochen
werden. Im Jahre 1719 legte eine neue Feuersbrunst bis auf zwei Häuser die
ganze Stadt in Asche. Nach sechsjähriger Bauzeit stand 1733 eine neue Kirche.
1740 zählte Rummelsburg 968 Einwohner. Die Anerkennung als Stadt lübischen
Rechts hatte erst im Jahre 1721 eine Resolution Friedrich Wilhelms I.
erzwungen. In diesem Jahr erhielt Rummelsburg auch eine Garnison. Den
hauptsächlichen Erwerbszweig bildete die Tuchmacherei, um 1784 waren von 1264
Einwohnern 96 Tuchmachermeister. 1817 hatte Rummelsburg 1690 Einwohner und 1852
schon 3618. Seit 1849 bestand hier eine Webmeisterschule (von 1876 an Präparandenanstalt). 1840 wurde die erste Spinnerei mit
Dampfbetrieb eingerichtet. Die Tuchindustrie verdrängte langsam die
Tuchmachergewerke. 1925 hatte Rummelsburg drei Tuchfabriken. 1939 vier. Im
Jahre 1878 erhielt die Stadt einen Eisenbahnanschluss. Die so verbesserten
Verkehrsverhältnisse brachten Holzhandel und Holzverarbeitung zur Blüte. Am 2.
März 1945 wurde Rummelsburg nach heftigen Kämpfen von der Roten Armee
erobert.
Archivalien, Kirchenbücher und Standesamtsunterlagen[2]:
Kirchenbücher:
Taufen 1922-1946 à
Standesamt Rummelsburg; Beerdigungen 1945-1946 à Archiv des Heimatkreises
Rummelsburg. Die älteren Kirchenbücher wurden zum Zeitpunkt der
Räumungsanordnung im Jahre 1945 an einer dem AKFF bekannten Stelle vergraben.
Ob die Bücher dort noch lagern, ist unbekannt. Die Kirchenbücher bis zum Jahre
1719 sind beim Stadtbrand am 26. Juni 1719 vollständig verbrannt.
Personenstandsregister:
Geburten 1874-1879, 1881-1894, 1896-1898 à Staatsarchiv Stolp. Geburten 1900, 1902-1907, 1909-1918, 1920,
1923-1927, 1930-1932, 1938, 1940-1942, 1944 à Standesamt
Rummelsburg. Trauungen 1874-1899 à Staatsarchiv Stolp.
Trauungen 1900-1911, 1918-1923, 1925-1929, 1931-1938, 1940 à
Standesamt Rummelsburg. Sterbefälle 1874-1901 à Staatsarchiv Stolp. Sterbefälle 1904-1913, 1916, 1918-1932, 1935,
1938-1944, 1945 à
Standesamt Rummelsburg.
Mikroverfilmungen:
FHL INTL Film 1201415 Items 9-14 à Standesamt Rummelburg: Geburten Trauungen,
Sterbefälle 1874, Geburten, 1875-1876
Trauungen 1875, Sterbefälle 1875-1876.
FHL INTL Film 1201416 Item 1 à Standesamt Rummelsburg: Sterbefälle 1876.
FHL INTL Film 1618410 Items 7-9 à Standesamt Rummelsburg: Geburten 1877-1878,
Sterbefälle 1877-1879, Trauungen 1878-1881.
FHL INTL Film 1618411 Items 1-3 à Standesamt Rummelsburg: Geburten 1879-1884.
Verschiedenes:
Deposita der Stadt Rummelsburg à
Landesarchiv Greifswald
Deposita der Stadt Rummelsburg aus den Jahren
1617-1933 à
Staatsarchiv Stettin
Innungsschriftgut der Stadt Rummelsburg à Staatsarchiv Stettin
Katasteramtsunterlagen der Stadt Rummelsburg aus den Jahren 1763-1941 à
Staatsarchiv Köslin, Außenstelle Stolp
Literatur:
Rummelsburger Kreisblatt
Rummelsburg 1876-1934
Rummelsburger Zeitung
Rummelsburg, 1886-1932
Evangelisches Gemeindeblatt Rummelsburg
Rummelsburg 1938-1940
500 Jahre Rummelsburg in Pommern
Herausgeber: Heimatkreisausschuß Rummelsburg,
Fallingbostel 1979
Das Rummelsburger Tuchmachergewerbe
Herausgeber: Heimatkreisausschuß Rummelsburg. Autor:
Hans-Jürgen Knaack, 1993.
Rummelsburg in alten Fotographien – Miastko w starych fotografiach
Herausgeber: Landeskundlicher Arbeitskreis Köslin.
Autor: Hans-Jürgen Knaack, ISBN 83-904085-0-3
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Erstellt von Jürgen Lux - Letzte Aktualisierung: 25.04.2019