Das Gut Neu-Schwessin:
Jahr |
Gutsbesitzer |
Verwalter |
Größe |
Acker |
Wiesen |
Weiden |
Holzungen (Wald) |
Unland |
Wasser |
Pferde |
Rinder |
davon Kühe |
Schafe |
Schweine |
Bemerkungen |
1870 |
S
c h r o e d e r- R i c h t e r |
k.
A. |
5030
Morgen |
3260
M. |
293
M. |
228
M. |
743
M. |
|
506
M. |
k.
A. |
k.
A. |
k.
A. |
k.
A. |
k.
A. |
Gut
Schwessin |
1892 |
L a b a h n, Frau Senator |
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751
ha |
394
ha |
61
ha |
|
170
ha |
|
126
ha |
24 |
116 |
96 |
|
140 |
Neu-Schwessin, Rgt. |
1905 |
Luise L a b a h n |
von
Zelewski, Administrator |
1214
ha |
799
ha |
110
ha |
|
180
ha |
2
ha |
126
ha |
27 |
150 |
79 |
|
126 |
dto.,
3 km bis Schwessin (P,T), 7 km R.burg
(E) |
1914 |
Johannes G e i ß |
Blockus |
932 ha |
569 ha |
60 ha |
|
175 ha |
3 ha |
125 ha |
48 |
220 |
105 |
25 |
180 |
Neu-Schwessin mit Kornburg, Rg. Dampfbrennerei |
1928 |
Johannes G e i ß |
Schirrmeister |
752
ha |
400
ha |
40
ha |
8
ha |
175
ha |
3
ha |
125
ha |
40 |
205 |
90 |
35 |
110 |
dto. |
1939 |
Herbert G e i ß |
|
621
ha |
348
ha |
48
ha |
13
ha |
137
ha |
12,5
ha |
62,5
ha |
38 |
150 |
50 |
|
400 |
Dampfbrennerei,
Raupenschlepper |
Rgt:
Rittergut; P = Poststation; T = Telegraphenstation; E = Eisenbahnstation
Neuere Geschichte:
Das Gut Neu-Schwessin mit Kornburg ist in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
eng mit der Familiengeschichte Geiß verbunden[1].
Es wurde 1911 von Landwirt Johannes Geiß erworben, der aus Pollnow
stammte. (Sein Vater Eduard Geiß besaß dort das Schlossgut und vererbte es samt
dem uralten Schlossgebäude an Sohn Johannes).
J o h a n n e s G e i ß
verkaufte es und zog mit seiner Familie und seiner Mutter Emma geb. Völzke nach Neu-Schwessin, wo sie
1917 gestorben ist.
Johannes
Geiß, geboren am 17.6.1868 in Pollnow, heiratete Käthe J ä c k e l. Das Ehepaar hatte 5 Kinder: H a n s
(*24.09.1897 in Schloß Pollnow,
+ 1953), W i l h e l m (*29.3.1899, gefallen 14.4.1918), E d u a r d
(* 5.3.1900, gestorben/ertrunken 1921),
H i l d e g a r d (* 20.3.1902,
gestorben 1983), E v a (*5.3.1905, gest. 25.12.1957).
Nach dem Tod seiner Frau 1905 heiratete Johannes Geiß am 25.7.1907 Selma Z i e l k e. geb. 12.10.1869 in Jamrin, gestorben 1960 in Hamburg. Aus der Ehe stammt der
Sohn H e r b e r t Geiß (* 15.10.1908 in Schloß
Pollnow, + 16.9.1945 in Witebsk/Rußland).
Johannes
Geiß vererbte Anfang der 1920er Jahre (1920/21) das Gut Kornburg
an seinen Sohn aus 1. Ehe H a n s Geiß, der bereits im 1. Weltkrieg Soldat war.
Dieser heiratete Irene W i l k e. Das
Ehepaar hatte 3 Kinder: W e r n e r (gefallen), J o h a n n
e s und
H e l g a (+). 1935 setzte sich Johannes Geiß zur Ruhe und zog mit
seiner Ehefrau als Rentier nach Stolp. Damals
vererbte er Neu-Schwessin dem Sohn H e r b e r t G e i ß. Das Gut Engsee
kaufte Herbert Geiß ca. 1940 von der Pommerschen Ritterschaft.
Herbert Geiß heiratete in 1. Ehe die Lehrerin Martha D r o s t, geb. am 9.8.1908. Das Ehepaar
hatte 2 Kinder: S i g r i d (*1938 in Neu-Schwessin)
und E b e r h a r d (*1939 in Neu-Schwessin,
+ 2014). Martha geb. Drost verstarb am 10.06.1988.
Die
Ehe wurde geschieden und Herbert heiratete dann
Maria J o s c h (*1920). Das
Ehepaar hatte 2 Kinder: H e r b e r t
(*1940) und M a r i t t a (*1943), beide noch in Neu-Schwessin
geboren. Maria geb. Josch lebt heute 2017 im 97.
Lebensjahr auf dem Gut Hainmühlen der Familie v. Kameke (früher Hanswalde Kreis Rummelsburg).
Johannes
Geiß ließ im Park von Neu-Schwessin einen Friedhof
anlegen. Dort wurde ein Gedenkkreuz für seinen Sohn Wilhelm errichtet, der im
1. Weltkrieg mit knapp 20 Jahren gefallen ist. 1921 wurde sein Sohn Eduard dort
begraben, der im See ertrunken war. Als letzter wurde er selbst dort bestattet.
Er war im Krieg von Stolp auf das Gut Neu-Schwesssin zurückgekehrt
und starb dort am 25.6.1942. Seine Ehefrau Selma verstarb nach der
Flucht und Vertreibung 1960 in Hamburg.
Sigrid
Geiß (*1938), verheiratete von Binzer, die bei der
Großmutter lebte und 1944 noch in Alt-Schwessin
eingeschult wurde, kann sich noch gut an die alte Heimat erinnern, die sie als
Kind verlassen musste. Hier ihr Erlebnisbericht.
Sie ging noch mit auf den Treck und lebte nach gescheiterter Flucht (in Linde
bei Lauenburg von der Sowjetarmee überrollt) mit der Großmutter 1 Jahr lang
unter der russischen Besatzung in Schwessin. Bei der
Rückkehr Ende März/Anfang April 1945 war die alte Fachwerkkirche in Alt-Schwessin bereits zerstört. Auf der Flucht waren Vater
Herbert Geiß, der Kutscher und der Stellmacher des Guts von den Russen
verschleppt worden. Sie kehrten nie wieder zurück. Herbert Geiß ist am
16.9.1945 in Witebsk nordöstlich von Moskau verstorben.
Gutshaus Neu-Schwessin:
1930 |
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Alle
Fotos erhalten von Sigrid v. Binzer geb. Geiß,
Tochter des letzten Gutsbesitzers bis 1945 Herbert Geiß
Historische Ansichten:
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Erntefest 1937 in Neu-Schwessin |
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Friedhof im Park |
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Erika Miazek, Enkeltochter des Melkermeisters
Wockenfuß und Sigrid Geiß (v.Binzer) |
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Gutshaus Neu-Schwessin 1989 |
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Weitere Fotos aus Neu-Schwessin von Helga Geiß, Ehefrau von Eberhard Geiß
(1937-2014):
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Neu-Schwessin 22.-24.8.1936 |
Neu-Schwessin 22.-24.8.1936 – Gutspark am Zoddelsee |
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Dorf- bzw. Gutsplan:
Gut Neu-Schwessin
Ausschnitt aus dem Meßtischblatt 1:25.000 Nr. 2068
© Bundesamt
für Kartographie und Geodäsie
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Erstellt von Jürgen Lux - Letzte Aktualisierung:24.03.2017