Treblin war ein alter Puttkamerscher Besitz, zeigte aber in der ersten Zeit
seines geschichtlichen Auftretens deutlich seine Abhängigkeit von Zettin und Poberow[1]
und lässt es darum wahrscheinlich werden, daß seine
Anlage oder seine Umsetzung zu deutschen Wirtschaftsformen später erfolgte als
die von Zezzin und Poberow.
Wirtschaftlich ist das auch durch die geringe Bodengüte von Treblini
begrünet. Der große Raum mit seinem geringen Bodenertrag musste neben dem Dort
schon frühzeitig aus wirtschaftlichen Gründen zur Anlage von von Vorwerken reizen, entsprechend der Landnahme im
südlichen Heidegebiet.
So entstand vor 1579 auf dem „Czitz“
der „Neue Hof“ und später eine Schäferei, die nach Errichtung neuer Schäfereien
den Namen „Alte Schäferei“ erhielt. […]
Nach der Regulierung entstanden in der Landgemeinde Treblin die Ausbauten Berg, Bergmühle, Scheck, Kumbach, heute Kund, Rache und Kiewnick.
In Altschäferei wurde ein Eisenhammer angelegt, der später zum Vorwerk
umgewandelt worden ist. Das Meliorationsvorwerk Domby,
zu Neuhof gehörig, ist nach 1871 eingegangen. Die alten Vorwerke des 16.
Jahrhunderts, Altschäferei und Neuhof, die nach der Regulierung selbständige
Gemeinden wurden, sind durch die Neuordnung von 1928 wieder Bestandteile von Treblin geworden.
Die ersten Besitzer von Treblin
waren die Puttkamers zu Zettin und Poberow. Darum erscheinen auf Treblin
auch mehrere Anteile, die sich in zwei Gruppen teilen, wie der Vergleich von
1579 zeigt. Nachweislich wohnte zuerst Nikolaus von Puttkamer
, Sohn des Lorenz, auf Treblin. Neben ihm
erscheint Mathias, Sohn von Klaus Puttkamer, auch auf Treblin.
Nach der Matrikel von 1628saßen auf Treblin Stenzel,
Sohn des Nikolaus, und Mathias, Sohn des Mathias. Ersterer versteuerte 10 ¾,
letzterer 6 ¼ Hufen[2] Daraus folgt, dass Stenzel noch in anderen
Ortschaften Besitz hatte, wahrscheinlich aber auch Matthias. Von Stenzel v.
Puttkamer erbten seine drei Söhne Klaus, Anselm und Christoph Heinrich Treblin. Der älteste Sohn Klaus erhielt den großen Hof,
Anselm den Hof des Mathias, der seitdem
A n s e l m h o f genannt wurde und Christoph Heinrich den
Neuhof. Diese drei Puttkamers besaßen 1655 Treblin.
Den Anteil von Klaus erbte sein ältester Sohn Anton. Nach ihm wurde der große
Hof A n t o n s h o f genannt. Er verpfändete 1684 seinen Anteil an
den Feldmarschall v.d. Goltz. Sein Bruder löste 1708
diesen wwieder ein, verpfändete aber den Fließhof an Ernst Lorenz von Massow.
Die Witwe des Bruders verpfändete 1714 den Antonshof
an Erdmann Kasimir v. Massow. Christoph Heinrich und
sein Sohn Georg Lorenz verpfändeten 1685 den Neuhof und Anselmshof
nebst Bisorse an den Feldmarschall v.d. Goltz. Auch diese Anteile wurden später von Georg
Lorenz eingelöst, aber wieder verpfändet.
Denn 1717 waren Besitzer von Treblin, Neuhof und
Altschäferei: 1. Oberstleutnant Ewald v. Massow, 2.
Erdmann Kasimir v. Massow, 3. Die Witwe des Heinrich
Joachim v. Blankenburg. Die Witwe des Kasimor v. Massow heiratete Anselm Friedrich v. Puttkamer, Sohn von
Georg-Lorenz. Sie erhielt im Erbvergleich mit ihren Kindern den Anselmshof.
Anselm Friedrich von Puttkamer löste die anderen Teile ein und vereinigte den
gesamten Trebliner Grundbesitz mit Ausnahme der
Fließhöfe in seiner Hand. Von ihm erbte es der einzige Sohn Klaus Anselm. Da
dieser keine männlichen Erben hatte, kam der Besitz 1807 an den Generalleutnant
Georg
Henning von Puttkamer, der ihn 1808 seinen Söhnen Georg
Carl und Wilhelm
Eduard v. Puttkamer hinterließ.
Im Erbvergleich von 1816 erhielt der älteste Sohn Georg C a
r l (* 1780, + 1836) die Treblinschen Güter. Nach seinem Tode 1836 erbte sie der
einzige Sohn G e o r g Ferdinand Lorenz (* 1810), der schon 1853
starb. Bei der Erbteilung erhielt der älteste Sohn E r i c h v . P u t t k a m e r (* 1845, + 1935) den Besitz, den er seinem Sohn G e o r g
H e n n i n g (* 1872. + 1937) hinterließ.
Nach dem Tode ihres Mannes Georg-Henning 1937 leitete seine
Witwe K a t h a r i n a (K ä t h e)
v. P u t t
k a m e r geb. Eisenhart-Rothe (* 1883,
+ 1963) den Betrieb.
Das Ehepaar hatte 1 Tochter: Ingeborg (*1908, + 1949) und 3
Söhne: Georg-Lorenz (* 1906), Hans-Henning (*1907, + 1944) und Bogislaw (* 1912, + 1939). Hans-Henning und Bogislaw sind gefallen[3].
Georg-Lorenz, der Verfasser der Chronik: Treblin. Der
Versuch einer Beschreibung, Manuskript, 1960, 89 Seiten, heiratete 1940
Anne-Lotte geb. Heinson (* 1918). Das Ehepaar hat 4
Kinder (2 Söhne, 2 Töchter).
Viel zu spät kam im Januar 1945 der Treckbefehl. Der Treck
konnte nur noch nach Osten ausweichen und wurde im Kreise Lauenburg von der
Roten Armee eingeholt und zurückgeschickt. […]
1947 aus der Heimat vertrieben, kam die Tochter Ingeborg nur noch bis
nach Sachsen, wo sie infolge der erlittenen Strapazen verstarb. Ihre Mutter
lebte zuletzt in Höxter.
+++
Im Jahre 1939 gab es in Treblin
und Altschäferei folgende landwirtschaftliche Betriebe[4]:
1. |
Rittergut
Treblin |
Käthe
von Puttkamer, Verwalter: Ernst Strehlow |
2420
ha |
2. |
Rittergut
Neuhof |
Käthe
von Puttkamer, Verwalter: Ernst Strehlow |
1078
ha |
3. |
Gut
Altschäferei |
Käthe
von Puttkamer, Land verpachtet |
579
ha |
Das Rittergut in Treblin hatte als Viehbestand: 35
Pferde, 110 Rinder (davon 80 Kühe) und 158 Schweine. Keine Schafe.
Das Rittergut in Altschäferei hatte als Viehbestand: 13 Pferde, 60 Rinder und 177
Schweine. Keine Schafe.
Zum Gut gehörten eine Ziegelei, eine Sägewerk und die Mühle.
4. |
Bauernhof
in Treblin |
Paul
Albrecht |
23
ha |
5. |
Bauernhof
in Treblin |
Walter
Albrecht |
23
ha |
6. |
Bauernhof
in Treblin |
Max
Czirr |
45
ha |
7. |
Bauernhof
in Treblin |
Ernst
Gehrke |
28
ha |
8. |
Bauernhof
in Treblin |
Willi
Gehrke |
21
ha |
9. |
Bauernhof
in Treblin |
Fritz
Jaschke |
35
ha |
10. |
Bauernhof
in Treblin |
Karl
Kann |
25
ha |
11. |
Bauernhof
in Treblin |
Albert
Latzke |
31
ha |
12. |
Bauernhof
in Treblin |
Ernst
Schäfer |
22
ha |
13. |
Bauernhof
in Treblin |
Gustav
Schmöckel |
30
ha |
14. |
Bauernhof
in Treblin |
August
Siewert |
21
ha |
15. |
Bauernhof
in Altschäferei |
Albert
Bartel |
22
ha |
16. |
Bauernhof
in Altschäferei |
Paul
Mach |
28
ha |
17. |
Bauernhof
in Altschäferei |
Willi
Mattick |
22
ha |
18. |
Bauernhof
in Altschäferei |
Max
Müller |
22
ha |
19. |
Bauernhof
in Altschäferei |
Alfred
Steingräber |
21
ha |
20. |
Bauernhof
in Altschäferei |
Otto
Lux |
22
ha |
21. |
Bauernhof
in Altschäferei |
Eduard
Madermann |
26
ha |
22. |
Bauernhof
in Altschäferei |
Hermann
Marg |
26
ha |
23. |
Bauernhof
in Altschäferei |
Berthold
Meyhack |
30
ha |
24. |
Bauernhof
in Altschäferei |
Franz
Rosin |
21
ha |
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Erstellt von Jürgen Lux - Letzte Aktualisierung: 31.01.2016
[1] Treblin mit Altschäferei und Neuhof. In: Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch. Herausgegeben vom Kreisausschuß des Kreises Rummelsburg im Jahre 1938. Neu herausgegeben vom Heimatkreisausschuß Rummelsburg 1979, S. 207-208.
[2] Eine Pommersche Land-Hufe zählte 30 Morgen, 9000 Ruten, umgerechnet sind dies 19,6526 ha. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hufe).
[3] Geschichte des Geschlechts v. Puttkamer, bearbeitet von Ellinor v. Puttkamer, Deutsches Familienarchiv, Band 83, 84, 85, 1984, Verlag Degener & Co., Neustadt an der Aisch, Seite 470-474
[4] Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern, Verlag von Niekammers Adressbücher, Leipzig 1939