Heimatkreis Rummelsburg in Pommern


 

Die Trebliner Kirche

 


 

 

Vor 1945 war der überwiegende Teil der Trebliner Bevölkerung evangelischer Konfession. Bis 1900 war Treblin eine Tochtergemeinde im Kirchspiel Zettin, doch wurde bereits 1894 in Treblin ein eigenes Pfarrvikariat errichtet. Zwischen 1900 und 1945 war Treblin eine selbständige evangelische Kirchengemeinde im Kirchenkreis Bütow in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Zum Kirchspiel Treblin gehörten damals neben dem Pfarrort noch die Orte, Altschäferei, Gumenz (mit eigener Kapelle), Neuhof und Wussowke. Das Kirchenpatronat hatte die Rittergutsbesitzerfamilie von Puttkamer inne.

 

Nach 1945 wurde das evangelische Gotteshaus zugunsten der Katholischen Kirche in Polen enteignet. Die neuangesiedelte Bevölkerung war überwiegend katholischer Konfession. Trzebielino gehört zum Dekanat Miastko (Rummelsburg) im Bistum Köslin-Kolberg.

 

Im Jahre 1788 wurde die Kirche in Treblin fertiggestellt. Bis zum Jahre 1900 gehörte Treblin im Kreis Rummelsburg zum Kirchspiel Zettin. Zu dem nun selbständigen Pfarrbezirk gehörte auch Gumenz, wo 1929 eine Kapelle erbaut wurde.
Wahrscheinlich waren es die noch anhaltenden Notzeiten nach dem Dreißigjährigen Kriege (1618-1648), welche in den Jahren 1684 und 1685 Angehörige der Familie von Puttkamer veranlassten, ihre jeweiligen Anteile an Treblin dem Kursächsischen Geheimen Rat und Generalfeldmarschall Freiherr Joachim Rüdiger von der Goltz für 16.000 Reichthaler auf 25 Jahre zu verpfänden.

 

Von der Goltz, der weitere Güter in der Umgebung in Pfandbesitz hatte, soll im Jahre 1683, als er für den Kurfürsten Johann Georg III. von Sachsen in den Türkenkrieg ziehen musste, gelobt haben, er werde in Treblin eine neue Kirche bauen, wenn er gesund aus dem Kriege zurückkäme. Als dies bald feststand, begann der als religiös bezeichnete Mann mit dem Kirchenbau auf dem in Dorfnähe gelegenen Gosnikberg.

Nun begegnen wir aber einem bekannten Sagenmotiv. Es wurde berichtet, daß die am Tage hinaufgebrachten Baumaterialien morgens wieder am Fuß des Berges lagen. Sie seien dort gefunden worden, wo heute die Kirche steht. Man schrieb es dem Teufel zu und betrachtete es auch als Fingerzeig Gottes und baute an dieser Stelle die Kirche, dies im Jahre 1688, das auch das Todesjahr des Erbauers war. Schon damals wurde das Gotteshaus als Putzbau errichtet. Mit dem Bau der Trebliner Kirche begann also Generalfeldmarschall Joachim Rüdiger von der Goltz also m Jahre 1688. Seine Witwe Eva Elisabeth von Massow und sein Sohn Georg Kaspar Freiherr von der Goltz vollendeten sie 1691.Der Turm wurde an der Westseite der Kirche mit rundbogig geöffneter Vorhalle errichtet. In der Mitte des 18. Jahrhunderts erhielt er ein geschweiftes Dach und eine schlanke zwiebelförmige Spitze. Altar, Kanzel und Herrschaftsgestühl stammen aus der Bauzeit und wurden von eigens dafür berufenen städtischen Handwerkern geschnitzt. Im 18. Jahrhundert setzte man Altar und Kanzel zusammen.

 

Die Verpfändung wurde 1708 wieder eingelöst. Von den Patronen zeugt heute noch das Von-Puttmamersche Familienwappen in einem Kirchenfenster. Den Altar hat man nach dem Zweiten Weltkriege staerändert. Dem früheren Aussehen im Kircheninnern entspricht am ehesten die Westempore mit der Orgel[1].



 

 

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Erstellt von Jürgen Lux - Letzte Aktualisierung: 26.12.2015

 



[1] In: Rummelsburger Land, 20. Jahrgang, 4. Vierteljahr 2013, S. 10-11. Bearbeiter: Hans-Ulrich Kuchenbäcker.