Machen
Sie einen virtuellen Besuch in Treten, sehen Sie,
wie sich das pommersche Dorf im Dezember 2000 zeigt. Der alte deutsche Friedhof
ist großenteils erhalten mit seinen Eisenkreuzen aus den letzten Jahren des 19.
und den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts.
Hier fanden von polnischer Seite Aufräumungsarbeiten statt, die Anlage soll
geschützt und erhalten werden. Tretener sind
aufgerufen, sich an diesem großartigen Projekt aktiv oder passiv zu beteiligen.
Derzeit (Herbst 2018) ist die Errichtung eines Gedenksteins auf dem
Friedhofsgelände geplant. Nähere Informationen über den Heimatkreis
Rummelsburg.
Allgemeines:
Treten gehörte von der Einwohnerzahl her zu den großen Landgemeinden im
Kreis Rummelsburg.
Wohnplätze: Amalienhof Forsthaus – Augustwalde – Eichtal Waldarbeitergehöft – Friedrichshuld Forsthaus – Grünhof – Lauterbach Forsthaus – Neuhof Forsthaus – Neustadt – Treten Chausseehaus – Treten Domäne – Treten Oberförsterei – Tretener Mühle
Lage: Auf der topographischen Karte 1:25.000 Blatt Nr. 1867
Einwohner 1939: Zahl der Haushaltungen: 217
Gesamtbevölkerung: 1051
poln. Ortsname: Dretyń
Dorfplan:
Ortsplan Treten von Kurt und Gerhard Block, gezeichnet im November 1981. Ergänzungen von Martin Fritz.
Historische Verwaltungseinteilung:
Kreis: Rummelsburg
Regierungsbezirk: Köslin
Amtsbezirk: Treten
Standesamt: Treten
Kirchspiel: Treten
Schule: Treten
Geschichtliches:
Die Siedlung wurde von Bartin aus nach der großen
Kolonisation angelegt. Urkundlich erstmals erwähnt wird Treten im Jahre 1478.
Der Ort war der erste Brückenkopf, der hinter der Wipper
in die große Waldwüstung geschlagen wurde und die Verbindung mit dem sich
später zum Flecken entwickelnden Rummelsburg herstellte. Gegen 1500 wurde die
der Norddeutschen Backsteingotik zuzurechnende Kirche erbaut. Sie war wohl die
älteste Kirche des Kreises Rummelsburg und somit auch sicher das älteste Gebäude dieses Gebietes. Für das Jahr 1590
ist eine Mühle, für das Jahr 1655 ein Krug nachgewiesen. Im Zweiten Weltkrieg
lag Treten in der Kampfzone und wurde am 4./5. März 1945 von Sowjetischen
Truppen besetzt. Hierbei kam es zu starken Zerstörungen, etliche Gebäude wurden
total vernichtet, so auch die Schule und die Kirche. Die Ruine der Kirche stand
noch bis 1981, dann wurden die Mauerreste abgetragen und man begann mit einem
Kirchen-Neubau. Eine alte Glocke aus der ursprünglichen Kirche läutet nun im
Westgiebel der neuen Kirche.
Möchten Sie einen Besuch im
historischen Dorf Treten machen? Wir freuen uns darüber, dass die früheren
Bewohner von Treten dies möglich gemacht haben.
Tretener Opferstein:
Über die Ortsgrenzen hinaus war in den 1930er Jahren der sogenannte Tretener Opferstein im Heimatkreis, insbesondere auch in
der Kreisstadt Rummelsburg bekannt. Dabei handelt es sich um einen großen
erratischen Block nördlich des Dorfes, der auch im Meßtischblatt
1:25.000 eingezeichnet war. In den 30er Jahren wurde der Platz um den Stein als
Ausflugs- und Versammlungsstätte hergerichtet und dabei angeknüpft an
altgermanische Thingstätten. Ob sich eine solche jemals dort befunden hat, ist
umstritten. Überliefert ist nur, dass der dort seit der Eiszeit liegende große
Findlingsstein Mitte der 30er Jahre freigelegt wurde. Um den Stein herum wurde
ein muldenförmiger Platz geschaffen und Bewuchs entfernt. Hier fanden dann
immer wieder Versammlungen statt. Ein Schild an der Straße, von wo der Weg zu
der Anhöhe abzweigte, wies auf das „Heiligtum der Ahnen“. Mehr dazu in einem ausführlichen Beitrag über den
Opferstein bei Treten.
Kirchenbücher und Standesamtsunterlagen:
Die Kirchenbücher wurden zum Zeitpunkt der Räumungsanordnung im Jahre 1945 an
einer dem AKFF bekannten Stelle vergraben. Später wurden sie jedoch wieder
herausgeholt und sind heute verschollen.
Der Verbleib der Personenstandsregister ist unbekannt.
Eine Gräberliste (alter und neuer Friedhof) ist vorhanden und abgedruckt in den
Informationen zur Familien- und Heimatforschung im Kreis Rummelsburg in
Pommern. Herausgegeben vom Heimatkreis Rummelsburg e.V. (Arbeitskreis
Familienforschung), bearbeitet von Joachim Thrun.
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Erstellt von Jürgen Lux - Letzte Aktualisierung: 03.10.2018