Heimatkreis Rummelsburg in Pommern



Varzin
 



Allgemeines:

 

Besitzer von Varzin

Erster namentlich nachweisbarer Besitzer von Varzin war Heinrich von Zitzewitz. Durch Vererbung zersplitterte sich der Besitz in den drei Ortschaften Beßwitz, Jannewitz und Varzin. 1692 kam Varzin an den späteren (ab 1723) Oberpräsidenten von Pommern Kaspar Otto von Massow, damals Hofgerichtsrat in Stargard in Pommern.

Kaspar Otto von Massow verkaufte Varzin  1727 an den Grafen Adam Joachim von Podewils. Die spätere Erbtochter Auguste Friederike (?) von Podewils heiratete 1809 (?) den Hauptmann Konstantin Werner von Blumenthal, der es 1844 seinem zweiten Sohn (Adalbert) Werner Ewald vermachte. Am 7. Juni 1867 kauft der damalige preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck Varzin von (Adalbert)Werner Ewald von Blumenthal. Varzin blieb bis 1945 im Besitz der Familie von Bismarck.
(Adalbert) Werner Ewald v. Blumenthal, der letzte Besitzer von Varzin vor Otto von Bismarck, ist am 28.2.1822 in Varzin geboren.  Er verstarb am 24.4.1882 in Berlin. Im Jahre 1867 (im Alter von 45 Jahren) hatte er seinen Besitz in Varzin an Otto v. Bismarck verkauft. Am 20.4.1846 heiratete er in Berlin Mathilde Anna Blecken von Schmeling.

Eltern des Werner Ewald v. Blumenthal:
Werner Constantin von Blumenthal (* 28. Oktober 1773 Rügenwalde; † 17. Juni 1844 Varzin) Hauptmann oo 19. Februar 1805 Auguste Ottilie Anna Charlotte von Podewils (* 15. September 1784 Wendisch Puddiger) aus dem Hause Varzin Tochter von Graf Adam Heinrich August von Podewils (9.4.1747 Krangen–19.9.1808 Varzin). Geheiratet am 19.2.1805 in Berlin.

Eltern des Werner Constantin v. Blumenthal:
Georg Ewald von Blumenthal (* 20. April 1722 in Quackenburg; † 4. September 1784 in Mewe) war ein preußischer Generalmajor, Chef des Infanterieregiments Nr. 55 sowie Ritter des Pour le Mérite und Erbherr auf Eysow und Kummerzin.

v. Blumenthal war seit 7. Februar 1766 mit Barbara Helene von Zitzewitz (* 8. Februar 1745; † 22. März 1810) aus dem Haus Goschen verheiratet.

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vor 1500: v. Zitzewitz (wendischer Ursprung)

1692: v. Massow

1727: v. Podewils

1809: v. Blumenthal

1867: v. Bismarck

1945: polnischer Staat


In der Blumenthal´schen Mausoleum im Varziner Schloßpark  war vermutlich Werner Constantin von Blumenthal (* 28. Oktober 1773 in Rügenwalde; † 17. Juni 1844 in Varzin) aufgebahrt.  Außerdem vielleicht nahe Angehörige

 

 


Dorfplan Varzin
Ausschnitt aus dem Meßtischblatt 1:25.000 Nr. 1766 Varzin
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    © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie

 


Wohnplätze: Varzin; Chomitz, Luschken, Seekaten Forsthaus

Lage: Auf der topographischen Karte 1:25.000 Blatt Nr. 1767

Einwohner 1939: Zahl der Haushaltungen: 191
                            Gesamtbevölkerung: 739

poln. Ortsname: Warcino


Historische Verwaltungseinteilung:

Kreis: Rummelsburg

Regierungsbezirk: Köslin

Amtsbezirk: Varzin

Standesamt: Wussow

Kirchspiel: Wussow


Geschichtliches:
Das Dorf war alter v. Zitzewitzscher Besitz wendischen Ursprungs. In einem Lehnsbrief des Jahres 1485 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Bereits 1590 existierte ein Krug. Für das Jahr 1808 sind eine Schmiede und eine Schäferei nachgewiesen. Mehr über das Rittergut Varzin auf einer separaten Seite. Am 7, Juni 1867 ging gas Dorf in den Besitz des damalige preußschen Ministerpräsidenten  und späteren deutschen Reichskamzlers Otto von Bismarck über. Im Zweiten Weltkrieg wurden bei Kampfhandlungen zwei Wohnhäuser zeratört und mehrere Gebäude beschädigt. Das erhalten gebliebene Schloß der Familie von Bismarck wird als Forstschule genutzt.


Bilder aus dem alten Varzin:


Dorfschmiede.
Sammlung Hans-Jürgen Knaack


Schloß Varzin mit Mausoleum v. Bismarck
Sammlung Hans-Jürgen Knaack


Kirchenbücher und Standesamtsunterlagen:

Kirchenbücher: siehe Wussow
Personenstandsregister:
Geburten 1874-1884, 1888-1899: Staatsarchiv Stolp
Geburten 1900-1944: Standesamt Rummelsburg
Trauungen 1876-1899: Staatsarchiv Stolp
Trauungen 1900
-1921, 1828-1938: Standesamt Rummelsburg
Sterbefälle 1876-1882, 1796-1899: Staatsarchiv Stolp
Sterbefälle 1908-1945: Standesamt Rummelsburg


Literatur:

·         Siegfried Boje: Chronik Varzin und Hammermühle Kreis Rummelburg in Pommern, Überliefertes und Erinnerungen, Braunschweig 1995

·         Die Grabkapelle der Fürstin Bismarck in Varzin. In: Die Gartenlaube, Heft 8, 1895, S. 132.

·         Erinnerungen an einen Besuch auf Schloß Varzin auf www.inselreport.de vom 26.Januar 2019

·         Emil Gohrbandt: Ortsgeschichte, Varzin, in: Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch. Herausgegeben vom Kreisausschuß des Kreises Rummelsburg im Jahre 1938. Neu Herausgegeben vom Heimatkreisausschuß Rummelsburg 1979, S. 213

·         Hans-Ulrich Kuchenbäcker (bearb.): Der Kreis Rummelsburg. Ein Schicksalsbuch. Herausgeber: Heimatkreisausschuß Rummelsburg, Varzin, S. 267 - 270

·         Bismarck und ich – eine Reise nach Pommern. Veröffentlicht am 10. Juli 2013. Blog „Hunde reisen mehr“ von Martina Züngel-Hein


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Erstellt von Jürgen Lux - Letzte Aktualisierung: 06.06.2021