Heimatkreis Rummelsburg in Pommern


Viartlum

Am 11. April 1824 wurde Johanna von Puttkamer, die spätere Ehefrau von Reichskanzler Otto von Bismarck in Viartlum geboren.

    Übernachtungen möglich im Pensionat Stary Las (Alter Wald), dem 1999 umgebauten ehemaligen Geburtshaus der Johanna  
       von Puttkamer. Kontaktaufnahme per e-Mail STARYLAS@JADE.PL möglich. Die neue Besitzerfamilie spricht deutsch 
       bzw. englisch. Die beiden folgenden Fotos sind vor dem Umbau aufgenommen.

                                            
                Das Geburtshaus der Johanna von Puttkamer                                    Hauseingang des Geburtshauses
                (Foto: Jürgen Lux, 1990)                                                                   (Foto: Jürgen Lux, 1990)
 



Allgemeines: Im Güteradreßbuch von 1939 ist Viartlum nicht enthalten. Aufsiedlungen erfolgten 1931, 1935 und 1936. (s.u.)


Lage: Auf der topographischen Karte 1:25.000 Blatt Nr. 1868

Fläche: 1915 ha

Einwohner 1939: Zahl der Haushaltungen: 65
                            Gesamtbevölkerung: 331 (290 Einwohner und 41 Arbeitsmaiden)

Frühere Namen: nicht bekannt

poln. Ortsname: Wiatrolom


Verwaltungseinteilung:

Kreis: Rummelsburg

Regierungsbezirk: Köslin

Amtsberzirk: Ponickel

Amtsgericht: Rummelsburg

Standesamt: Ponickel

Kirchspiel: Zettin

Schule: Viartlum


Geschichtliches:

Der Ort wurde nach 1558 in der großen Waldung angelegt. Nach Brüggemann 1784 5 Bauern, 1 Schulmeister, 1 Schmiede und 1 Wassermühle. Das Gut Viartlum wurde in den Jahren 1935/36 zum Teil in Rentengüter umgewandelt, zum Teil an Barkäufer aufgeteilt, ein Restgut blieb erhalten. - Es wurde von den Versin-Sellinschen Puttkamers angelegt. 1717 war Hans-Christoph von Böhn Besitzer, 1747 ein Franz-Joachim v. Puttkamer. 1787 erhielt es Franz Johann von Puttkamer, 1825 dann dessen Sohn Heinrich, der es im gleichen Jahr an den Kaufmann Karl Schulz aus Stolp verkaufte, es aber später zurückkaufte. 1871 wurde es an seine Lehnsnachfolger Gustav und Bernhard von Puttkamer vererbt, die 1875 den Besitz an den Baron Ludwig Bodo v. Minigrode auf Rossiten bei Reichenbach Kr. Pr. Holland in Ostpreußen verkauften. Von diesem erwarb es 1910 der Rittergutsbesitzer Franz Dally. Im Jahre 1931 kam es an die Stolper Bank, seit 1936 war das Restgut im Besitz von Richard von Alversleben.

Von 1937 bis zur Flucht 1945 bestand in Viartlum ein Lager des weiblichen Reichsarbeitsdienstes. Die Maiden waren im sogenannten Neuen Schloß untergrbracht und arbeiteten bei Bauern und Siedlern in Viartlum und Umgebung.
Flucht und Vertreibung s. "Der Kreis Rummelsburg - Ein Schicksalsbuch" von H-U- Kuchenbäcker (1985), S. 273-275.

Nach vielen Jahren, in denen das Gutshaus leer stand, erwarb es 1998 eine polnische Familie und baute es 1999 zu einerPension aus, in der jeder nach Voranmeldung übernachten kann.


Kirchenbücher und Standesamtsunterlagen:

Der Verbleib der Kirchenbücer von Zettin ist unbekannt. Personenstandsregister sind teilweise erhalten im Staatsarchiv Stolp und Standesamt Rummelsburg (Näheres s. Informationen zur Familien- und Heimatforschung im Kreis Rummelsburg, Arbeitskreis Familienforschung, 2000)


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Erstellt von Jürgen Lux - Letzte Aktualisierung: 26.12.2000