Bartin
Gruß an Bartin Mein
liebes Dorf im Pommernland. warst
du für uns so schön. Vor
den Jablonnen am Waldesrand Viel
Arbeit gab´s und Müh´ und Plag, So
manches Haus steht heut´ nicht mehr, Im
Traum ich heut´ noch manchmal geh´ Du
liebes Dorf im Pommernland,
|
Heimkehr Ich
kannte ein Land mit kristallklaren Seen, Hier
bin ich geboren, habe geweint und gelacht, Musste
die Arbeit fortführen, die die Eltern begonnen.
Auf
der ganzen Welt war es nicht schöner als hier, |
Allgemeines:
Das alte Bartin ist in
vielen Ansichten erhalten. Bei Kriegsende ist es in Bartin
zur Zerstörung von mehreren Gebäuden gekommen, andere sind später verfallen und
dann ausgeschlachtet und abgebrochen worden. Erhalten geblieben sind u.a.: der
Bahnhof, das Krankenhaus, die Schule, das Gebäude der Beßwitzer
Elektrizitätsgenossenschaft und das Herrenhaus des Gutes. Krieg und
Nachkriegszeit hat auch die Kirche überstanden. Sie ist heute - nach der
Zerstörung der Tretener Kirche - das einzige der
Norddeutschen Backsteingotik zuzurechnende Bauwerk im Rummelsburger Kreise.
Wohnplätze: Augustthal, Bartin, Kotlow, Marienthal
Lage: Auf
der topographischen Karte 1:25.000 Blatt Nr. 1767
Fläche: 2013 ha
Einwohner 1939: Zahl der Haushaltungen: 245
Gesamtbevölkerung: 1030
poln. Ortsnamen: Jabłonna (Augustthal), Barcino (Bartin), Kotłowo (Kotlow), Radzikowo (Marienthal)
Historische
Verwaltungseinteilung:
Kreis: Rummelsburg
Regierungsbezirk: Köslin
Amtsbezirk: Bartin
Amtsgericht: Schlawe
Standesamt: Bartin
Kirchspiel: Bartin
Schule: Bartin
Geschichtliches:
Patronat: Zum Kirchspiel Bartin
gehörten die Dörfer: Bartin, Barvin,
Brünnow, Woblanse, Wusseken, Seelitz und das spätere
Zollbrück. Sie zählten in alter Zeit zum Massowschen Besitz. Den Grundeigentümern oblag als Patronen
(Schutzherren) u.a. die Unterhaltung des Kirchenbauwerkes. In einem Lehnsbrief
von 1478 wurden Henning von Massow, sein Bruder Mickes und ihre Vettern Ewald, Thomas und Klaus erstmals
als Besitzer von Bartin genannt. Es blieb mit einer
kurzen Unterbrechung von acht Jahren bis 1822 Mittelpunkt des gesamten
Familienbesitzes. Den von Massows folgten bis 1893
Angehörige der Familie von Puttkamer. Dann erwarb es der Rittergutsbesitzer
Karl-Wilhelm Becker. Am Ende des 2. Weltkrieges waren die Gutsbesitzer: Becker
- Bartin, von Kleist-Wusseken,
Graf von Bismarck-Varzin als Besitzer von Seelitz und Graf von Bismarck-Osten für Woblanse
Patrone der Bartiner Kirche. Die Verpflichtungen für Brünnow waren inzwischen abgelöst worden. Heute hat bei
veränderten Strukturen die Kirchengemeinde das Kirchenbauwerk instand zu
halten.
Die
Bartiner
Pfarrkirche:
Baubeginn um 1550. Spätgotischer Ziegelbau mit einer lichten Weite von 8,40 m.
Unter der Dachtraufe ist ein umlaufender Gesimsstreifen
aus vier Steinschichten, der nach den über Eck gestellten Steinen Sägefries
genannt wird. Im 17. Jahrhundert Anbau des quadratischen Turmes an der
Westseite. Er trägt einen zweistufigen, achteckigen Helm. Als Spitze hatte er
einst eine Wetterfahne mit der Jahreszahl 1739. Heute ist an dieser Stelle ein
Kreuz. 1864/65 Erweiterung des Kirchenschiffes nach Osten um zwei Joche. Der
Chor wurde dreiseitig geschlossen und das Bauwerk bekam durchgehend spitzbogige
Fenster. Die Kirche erhielt ihre heutige Gestalt. An der Südseite befindet sich
nun eine Sakristei mit schmückendem Treppengiebel. In diesem Anbau ist heute
außerdem eine Kapelle. Der Kirchenraum hat eine durchgehende Balkendecke. Über
dem Chorraum mit dem Altar ist die Decke bemalt.
Der
Altar: Der Schnitzaltar
besteht aus zwei Geschossen. Der Bildhauer Jacob Laue, wohl aus Schlawe, hat in der zweiten Hälfte des 17. Jh. diesen
frühbarocken Altaraufsatz mit Knorpelwerk und figürlichen Darstellungen
geschnitzt. Er hat eine Höhe von 4,20 Meter und eine Breite von 3,20 Meter. das
Hauptfeld (Mittelfeld) zeigte ursprünglich und noch bis Kriegsende den am
Ölberg knienden Christus, dem ein Engel aus den Wolken erscheint. Heute ist
hier ein zeitgenössisches Bilder Hl. Anna zu sehen. Zu beiden Seiten des
Hauptfeldes, durch Säulen getrennt, zwei Nischen mit den Gestalten der Apostel
Petrus (links) und Paulus (rechts), an den Seiten reich geschnitzte
Seitenflügel im Ornament die allegorischen Gestalten der Hoffnung und der
Liebe. Auf den äußeren Säulenachsen oben sind große, geschnitzte
Engelsgestalten. Auf den Achsen der inneren Säulen befinden sich Skulpturen
zweier kniender Engel, von denen einer eine Säule in den Händen hält. Über dem
Mittelfeld erhebt sich ein Obergeschoß, reich mit geschnitzten Figuren
bestückt, in der Mitte Christus mit der Weltkugel. Auf dem Sims des mittleren
Teils sind die Figuren der vier Evangelisten aufgestellt. Die Predella zeigt ein geschnitztes "Letztes
Abendmahl".
Das Gut Bartin (Besitzer
zuletzt Hans Becker) wird auf einer extra Seite näher beschrieben. Im Jahre 1880
wurde südlich des Gutshauses eine Mühle erbaut,
deren Gebäude noch bis Ende der 1970er Jahre gewohnt wurde.
Die Pfarrer:
Evangelische Pfarrer in Bartin
Jacob Gaers, 1577 ordiniert
Thomas Hoppe, starb 1637
Kaspar Berger, aus Ungarn, 1638-1650
Daniel Berger, des vorigen ältester Sohn, 1651-1659
Wenzelslaus Alberti, 1660-1693
Jakob Pontanus, 1694-1727
Jakob Pontanus, des vorigen jüngster Sohn, 1727-1749
Daniel Krohne, 1750-1775
Georg Ernst Erdm. Dalke, 1777-1817
Johann Georg Friedrich Wehrmeister, 1818-1863
Gustav Traugott Belling, 1863-1891
Ernst Wilhelm Tessendorf, 1892-1909
Dr. Johannes H.M. Buchholz, 1909-1928
Walter Obgartel, 1929-1945
Katholische Pfarrer:
Edward Korecki, 1945-1963
Stanislaw Augustynczyk, 1963-1996
Antoni Zielinski, 1996-2006
Adam Wakulicz, seit 2006 (1.7.)
Kirchenbücher
und Standesamtsunterlagen:
Kirchenbücher:
Verbleib der Bücher vor 1945 unbekannt. Die älteren Kirchenbücher sollen
bereits im 19. Jahrhundert einem Feuer zum Opfer gefallen sein.
Personenstandsregister:
Geburten 1874-1899 --> Staatsarchiv Stolp,
Geburten 1900-1914, 1922-1936, 1938-1941, 1945 --> Standesamt Rummelsburg,
Trauungen 1875-1896 --> Staatsarchiv Stolp,
Trauungen 1903-1910, 1912-1920, 1922-1938 --> Standesamt Rummelsburg,
Sterbefälle 1875-1893, 1895-1899 --> Staatsarchiv Stolp,
Sterbefälle 1900-1912, 1921-1945 --> Standesamt Rummelsburg.
Mikroverfilmungen:
FHL INTL Film
1201406 Items 1-3 --> Standesamt Bartin. Geburten
1874-1877, Trauungen 1875
FHL INTL Film 1634030 Item 10 --> Standesamt Bartin,
Sterbefälle 1875-1879
FHL INTL Film 1634031 Items 1-3 --> Standesamt Bartin:
Sterbefälle 1879-1880, Geburten 1878-1884
Quellen:
1. Rummelsburger Land, 3. Vierteljahr 1999, herausgegeben vom Heimatkreis
Rummelsburg e.V. unter der Schriftleitung von Hans-Ulrich Kuchenbäcker.
2. Informationen zur Familien- und Heimatforschung im Kreis Rummelsburg in
Pommern, herausgegeben vom Arbeitskreis Familienforschung im Heimatkreis
Rummelsburg e.V., Bearbeiter Joachim Thrun 2000.
Aktuelles:
Heute gehört Bartin politisch zur Wojewodschaft Pommern, zum Kreis Stolp und zur Gemeinde Hammermühle (Kepice). Die heutige katholische Kirchengemeinde Bartin (Barcino) Hl. Anna gehört zum Dekanat Pollnow (Polanów). Derzeitiger Dekan: ks. (Priester, Pfarrer) Bogdan Wójcik – proboszcz (Propst) , parafia (Kirchspiel) pw. Św Andrzeja Boboli Biesowice (Beßwitz)
Stellv.
Dekan: ks. (Priester, Pfarrer) Paweł Brostowicz –
proboszcz (Propst), parafia
(Kirchspiel) pw Niepokalanego
Serca MMP, Swierzno (Groß Schwirsen).
Filialkirchen sind Gumenz (Gumieniec) und Zollbrück (Korzybie). In Woblanse (Obłęże)
finden in einem Haus regelmäßig Messfeiern statt.
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Erstellt von Jürgen Lux - Letzte Aktualisierung: 23.07.2017