Heimatkreis Rummelsburg in Pommern



Gumenz



Allgemeines:

Gumenz war ein Dorf im nördlichen Landkreis Rummelsburg. Es gehörte zum Ev. Kirchspiel Treblin im Kirchenkreis Bütow, hatte jedoch eine eigene Kirche (Filial) und einen eigenen Friedhof. Im Kirchenkreis Bütow war es die am weitesten westlich gelegene Gemeinde. Es hatte eine Volksschule mit 2 Lehrern. Durch das Dorf  Gumenz fließt die Biesternitz, ein Nebenfluß der Wipper. Gumenz hatte auch einen eigenen Bahnhof an der Bahnstrecke Zollbrück – Bütow. Die Bahnstrecke und die Haltestation Gumenz sind heute noch erhalten. Ebenfalls erhalten ist die frühere evangelische Kirche von Gumenz.

 


Ansichtskarte von Gumenz, erhalten von Egon Lublow

 

Weitere Bilder aus der Vorkriegszeit hier


Wohnplätze: Beckerswald Forsthaus, Gumenz Bahnhof, Karlshof, Marienhütte, Ochsenwiese, Rothkaten, Wilhelmshof
                      Einen exakten Dorfplan, Stand 1945, mit den Namen aller früheren Einwohner, hat Egon Lublow 1994
                      gezeichnet.

Lage: Auf der topographischen Karte 1:25.000 Blatt Nr. 1768

Einwohner 1939: Zahl der Haushaltungen: 126
                              Gesamtbevölkerung: 485

poln. Ortsname: Gumieniec

Ausschnitt aus dem Meßtischblatt 1:25.000 Nr. 1768 Zuckers
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie

 

Zum genauen Dorfplan (gezeichnet von Egon Loblow 1994) gelangt man auch,
wenn man auf den Ausschnitt des Meßtischblattes klickt.


Verwaltungseinteilung:

Amtsgericht: Stolp

Kreis: Rummelsburg

Regierungsbezirk: Köslin

Amtsbezirk: Gumenz

Standesamt: Gumenz

Kirchspiel: Treblin

Schule: Gumenz


Geschichtliches:
 
Der Ort wird zuerst im Jahre 1523 urkundlich erwähnt. Besitzer waren die Familien v. Bonin, v. Massow, Kammerrat Christoph Ulrich, v. Woedtke, v. Kameke, v.d. Schulenburg, Karl Friedrich Heldt (1852), Friedrich Rolle (1852), Albert Valette (1854), Karl Otto Becker (1862), Robert Becker (1912). 1927 ging das Rittergut in den Besitz der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft des Kreises Rummelsburg über, die den Waldbesitz zum größten Teil dem Preußischen Staat (Forstverwaltung) überließ, während das Restgut von Viktor Neumann-Silkow erworben wurde.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts sind eine Schäferei, eine Wassermühle und eine Schmiede nachgewiesen. Nach der Regulierung der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse 1825, die der 5 Bauern und 2 Halbbauern reguliert wurden, wurde eine neue Ziegelei, das Vorwerk Marienhütte und der Rothkaten angelegt. Bei der Neoordnung der Gemeinden 1928 kam das Vorwerk Friedrichshof zu Brünnow. 1929 wurde das Gut aufgeteilt. Es entstanden 29 Rentengüter einschließlich des Restgutes. Die Größe des Restgutes betrug noch 279 ha.
Am 7. März 1945 wird der Ort nach heftigen Kampfhandlungen, bei denen mindestens acht Wohnhäuser zerstört wurden, von der Roten Armee eingenommen.


Kirchenbücher und Standesamtsunterlagen:

Kirchenbücher: siehe Treblin. Verbleib der KB unbekannt.

Personenstandsregister: Geburten 1874-1880 à Staatsarchiv Stolp; Trauungen 1875 à Staatsarchiv Stolp; Sterbefälle 1875-1880 à Staatsarchiv Stolp

Mikroverfilmungen:
FHL, INTL, Film 1201411 Items 10-11 à Standesamt Gumenz: Geburten 1874, Trauungen 1875
FHL, INTL, Film 1646262, Item 19 à Standesamt Gumenz: Geburten 1875-1880
FHL, INTL, Film 1646263, Item 1 à Standesamt Gumenz: Sterbefälle 1875-1880


Literatur:

v  Wild und Wald in der Umgebung von Gumenz. Eindrücke von einer Reise in die Heimat. Von Egon Lublow. In: Rummelsburger Land, 3. Vierteljahr 2002. Herausgegeben vom Heimatkreis Rummelsburg e.V. Schriftleiter Hand-Ulrich Kuchenbäcker.

v  Ein großer Tag für ein kleines Dorf. 70 Jahre Kapelle in Gumenz – Gedenksteinweihe auf dem Friedhof. Von Egon Lublow. In: Die Pommersche Zeitung, Folge 37/99 vom 18. September 1999, Seite 8.

v  Statistik – Kurzfassung Ortsgeschichte Gumenz und Missow bis 1945. Zusammengestellt von Egon Lublow, Manuskript anlässlich des Heimattreffens Gumenz-Missow 7.-10.6.1999.

v  Dorf-Plan Gumenz. Mit sämtlichen Bewohnern, Stand 1945, zum Teil farbig. Von Egon Lublow, 1994.

 


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Erstellt von Jürgen Lux - Letzte Aktualisierung: 05.12.2015