Heimatkreis Rummelsburg in Pommern



 

Die Geschichte von Techlipp (historischer Kreis Rummelsburg)


Das Dorf Techlipp war alter Besitz der Zitzewitze und blieb bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts der südlichste Rittersitz. Urkundlich wird es zuerst 1477 erwähnt. Die Kirchenmatrikel von 1590 nennt 8 Hufen, 16 Bauern, 2 Kossäten. Nach dieser Matrikel gehörte Techlipp früher zu Wussow. Der Pastor beklagte sich darüber, daß die Zitzewitze um 1565 eine Kirche erbaut und sich nach Treten gewandt haben. Das kann nur zeitweise gewesen sein; denn später gehörte Techlipp wieder zu Wussow. Im Jahre 1628 wurden die 8 Hufen und 2 Kossäten der Kirchenmatrikel noch versteuert, ein Beweis, daß die Bauern bis dahin noch nicht gelegt waren. Nach dem Kriege waren 1655 noch 14 Bauern, ein Halbbauer und 6 Kossäten vorhanden. Nach dieser Zeit fand in Techlipp ein starkes Legen der Bauern statt; denn 1685 war nur noch die Hälfte der Bauern vorhanden, und diese Zahl verminderte sich bis 1717 auf 5. Auch die Kossäten waren verschwunden. Dafür befanden sich von den 8 steuerbaren Hufen 6 beim Hofe. Im 18. Jahrhundert ist dann noch ein Bauernhof neu besetzt worden. Bei Regulierung der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse 1829 wurden die Bauern nach Beßwitz abgebaut, so daß von da an Techlipp reine Gutsgemeinde wurde. Letzte Besitzerin des Gutes ab 1937: Gräfin Hanneliese v. Borcke, geb. von Zitzewitz in Stargordt bei Regenwalde.

Literatur: Der Kreis Rummelsburg . Ein Heimatbuch. Herausgegeben vom Kreisausschuß des Kreises Rummelsburg im Jahre 1938. Neu herausgegeben vom Heimatkreisausschuß Rummelsburg mit Förderung durch den Landkreis Fallingbostel, 1979.



Die Gemeinde erhielt am 4. 3. 1945 morgens um 8 Uhr den Räumungsbefehl. Noch am selben Tag setzte sich der Treck nach Norden in Bewegung, wurde aber am 9. März von Sowjettruppen überrollt und mußte nach Techlipp zurückkehren.
An den Gebäuden hat es in Techlipp - einst Bahnstation - keine nennenswerten Schäden gegeben. Die sowjetische Kommandantur übergab das Dorf 1950 an die polnische Verwaltung. Bis 1958 waren noch zahlreiche Deutsche aus dem Ort und der Umgebung hier wohnhaft und nutzten die dortige evangelische Kirche für regelmäßige Gottesdienste. Ihre Kinder konnten eine deutsche Schulbildung genießen. Die schöne Fachwerkkirche, die von den Rotarmisten ausgeplündert worden war, wurde von der deutschen Bevölkerung 1950 wieder instandgesetzt. Erst 1958 endeten mit dem Wegzug der letzten Deutschen im Rahmen der Familienzusammenführung die evangelischen deutschen Gottesdienste. Das Kirchenbauwerk, inzwischen eine Ruine, und das dazu gehörende Grundstück gehörten bis vor ca. 2 Jahren noch der Evangelischen Kirche Polens, bis sie die Gemeinde Hammermühle erwarb.

Literatur: Der Kreis Rummelsburg. Ein Schicksalsbuch, Herausgegeben vom Heimatkreisausschuß Rummelsburg mit Förderung durch den Landkreis Soltau-Fallingbostel. Bearbeitet von Hans-Ulrich Kuchenbäcker, 1985.
 

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Erstellt von Jürgen Lux - Letzte Aktualisierung:09.04.2012